Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Kindererziehung soll für Männer und Frauen mit einer Berufstätigkeit vereinbar sein. Angebote für Tagesstrukturen und Teilzeitstellen sind für uns deshalb auf allen Stufen und für beide Geschlechter eine Selbstverständlichkeit. Der Staat soll den Familien nicht die Erziehungsverantwortung abnehmen, sie aber falls nötig dabei unterstützen.

Wie setzt sich die Grünliberale Partei Stadt Luzern für das Anliegen ein?

Die Fraktion der Grünliberalen Partei Stadt Luzern hat sich in der Legislatur 2016 bis 2020  im Grossen Stadtrat für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie eingesetzt. Einerseits durch die Unterstützung von Betreuungsgutscheinen und Kinderbetreung. Andererseits wurde mit der Motion 161 von Judith Wyrsch und Jules Gut das Thema Tagesschulen in der Stadt Luzern auf die Agenda gebracht. In der Legislatur 2020 - 2024 wird sich die glp Fraktion weiterhin für Tagesschulen einsetzen, um eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf gewährleisten zu können.

Tagesschulen

Heute verfügen von den rund 2’500 Gemeinden in der deutschen und der französischen Schweiz lediglich zirka 40 über eine richtige Tagesschule, obwohl viele Eltern und Lehrpersonen ein solches Angebot fordern. Auch fast alle politischen Parteien sowie die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen führen die Einrichtung von Tagesschulen in ihren Programmen auf.


Der Mangel an Tagesschulen bedeutet, dass sich Familie und Beruf für die Eltern sehr oft schlecht vereinbaren lassen. Davon sind hauptsächlich die Frauen betroffen, die mittlerweile meist ebenso gut ausgebildet sind wie die Männer und auf deren Potential die Volkswirtschaft in der Schweiz zunehmend angewiesen ist. Tagesschulen sind die Antwort auf heutige gesellschaftliche Entwicklungen.


Aber auch pädagogische Überlegungen sprechen für die Tagesschule: Unterricht, Freizeit- und Förderaktivitäten, Verpflegung und Hausaufgabenbetreuung finden unter einem Dach statt. Kindern und Lehrern bietet die stabile Tagesstruktur bessere Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen und Lehren. Leider kommen denn auch die Tagesschulen im Lehrplan 21, als übergreifendes Projekt, nicht vor. Zu den tragenden Elementen einer Tagesschule – der Hausaufgabenbetreuung, dem Mittagessen und dem Zvieri – kommen frei gewählte Aktivitäten hinzu, die der Entspannung vom sonstigen Schulalltag dienen.


Für eine Tagesschulplanung Luzern kann das Pilotprojekt «Tagesschule 2025» der Stadt Zürich als Anregung dienen. Die Teilnahme am Pilotprojekt war freiwillig, wer sein Kind über Mittag weiter zu Hause betreuen wollte, konnte seine Tochter oder seinen Sohn abmelden. Bloss rund 10 Prozent der über 1’400 Schülerinnen und Schüler wurden von ihren Eltern abgemeldet. Dieser Wert hat Symbolcharakter. Am Prinzip der Freiwilligkeit soll auch künftig nicht gerüttelt werden. Das Modell der Tagesschule entspricht aber einem grossen Bedürfnis und ist die Antwort für den zunehmend flexiblen Arbeitsmarkt, in dem Frauen eine grosse Rolle spielen.