Pünktlich zum Start des neuen Schuljahres sieht es bezüglich Lehrermangel im Kanton Luzern nicht gut aus. Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Kanton Luzern seit geraumer Zeit mit chronischem Lehrermangel zu kämpfen hat. Im März dieses Jahres waren mehrere hundert Stellen unbesetzt. Die Aufgabenstellungen für Lehrpersonen werden immer umfangreicher. Die Umstände, unter denen Lehrpersonen arbeiten, werden immer komplizierter und aufwändiger. Nicht zuletzt aufgrund der integrativen Schulmodelle und des stetig steigenden Verwaltungs- und Administrationsaufwandes. Die Arbeitsbedingungen sind generell weniger tragbar. Auch wenn nun per Beginn des Schuljahres an fast allen Schulen eine Lösung gefunden werden konnte, ist die Situation mehr als unbefriedigend. Vielerorts wurden Personen mit fehlender Qualifikation eingestellt; Personen ohne pädagogische und didaktische Ausbildung. Aktuell unterrichtet beispielsweise im Kanton Luzern jede vierte Lehrperson auf der Sekundarstufe ohne stufengerechte, bzw. komplett ohne pädagogische Ausbildung.
Am 29. Juni 22 versendet das Finanzdepartement einen Newsletter mit dem vielversprechenden Titel «Markt- und Konkurrenzfähigkeit erhalten: Kanton Luzern revidiert das Lohnsystem der Verwaltung». Wer den Newsletter aber studiert, erkennt schnell, dass Lehrpersonen «nicht Teil dieser Revision» sind. Deren Lohnsystem «(…) wird gesondert analysiert, um einen allfälligen Revisionsbedarf zu bestimmen.» Für uns Grünliberale ist klar: Das Lohnsystem für Lehrpersonen ist heute weder konkurrenzfähig noch fair. Somit verliert der Kanton viele qualifizierte Lehrpersonen, welche lieber in einen anderen Kanton unterrichten gehen.
Mario Cozzio, Kantonsrat der GLP aus Sursee und Angelina Spörri, Kantonsrätin GLP haben im Kantonsrat zwei Vorstösse eingereicht, welche zum Ziel haben, dass qualifizierte Luzerner Lehrpersonen auch weiterhin und vermehrt im Kanton unterrichten möchten. Was in anderen Kantonen schon längst Tatsache ist, wird im Kanton Luzern weiterhin ignoriert: Das Lohnsystem für Lehrerinnen und Lehrer im Kanton ist veraltet und muss dringend angepasst werden. Es ist schwer verständlich, wieso eine Lehrperson, welche an einer Sekundarschule unterrichtet, jedoch eine Gymnasiallehrer-Ausbildung hat, tiefer entlöhnt wird als Seklehrpersonen an derselben Schule.
Es müssen durch den Kanton dringend Anreize geschafft werden, um den Lehrermangel im Kanton Luzern zu bekämpfen!
Für Rückfragen:
Angelina Spörri, Kantonsrätin Grünliberale Kanton Luzern
angelina.spoerri@grunliberale.ch
Mario Cozzio, Kantonsrat Grünliberale Kanton Luzern und Präsident GLP Sursee